Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten

Buchseite und Rezensionen zu 'Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten' von Kate Young
3.25
3.3 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten"

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Autor:
Format:Broschiert
Seiten:384
EAN:9783365005538

Rezensionen zu "Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten"

  1. 3 Monate lang Sexodyssee

    Worum es geht:
    Die erst vor kurzem geoutete Bette ist hoffnungslos in Mei verliebt. Da Mei ihre erste Beziehung mit einer Frau ist, möchte Mei ihre die Möglichkeit geben, mit anderen Frauen herauszufinden, was sie wirklich mag. Also besteht Mei darauf, dass Bette sich 3 Monate lang austobt, damit sie beiden dann in ihrer Beziehung so richtig durchstarten können. Obwohl Bette wenig Lust dazu hat, fängt sie trotzdem an Frauen zu daten. Ob Mei sich da nicht mal verrechnet hat.

    Ich habe mir das Buch ausgesucht, weil mir das Cover sehr gut gefallen hat, es kommt irgendwie so locker daher. Außerdem fand ich den Grundgedanken der Story interessant und lustig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich anfangs nur schwer in die Story reingefunden habe. Hin und wieder ist die Geschichte auch ein bisschen lustig, allerdings ist es eher ganz leichter, sanfter Humor. Stellenweise fand ich die Story leider eher langweilig und langatmig. Ich finde, es wird zu viel drumherum erzählt, was einen allerdings in der eigentlichen Story gar nicht weiterbringt. Deshalb habe ich auch so einiges eher mal eben quer gelesen. Zum Ende hin habe ich dann allerdings schon auch mitgefiebert. Die Story ist schon interessant, man hätte sie aber deutlich lustiger gestalten können. Ich würde das Buch als ILmeP – Story bezeichnen, als intelligenter Liebesromane mit erwachsenen Protagonisten. Mein persönlicher Geschmack wurde hier nicht getroffen, trotzdem ist es kein schlechtes Buch, es hat einen angenehmen Schreibstil und es wird seine Fans finden. Von mir gibt es daher, allerdings gerade noch, 3 Sterne und eine Leseempfehlung für Leser*innen, die mal ein etwas anspruchsvollere Lovestory lesen möchten.

  1. 4
    03. Jun 2024 

    Selbstfindung durch Sex

    Im Buch geht es um Bette, die gerade in eine Beziehungspause gedrängt wurde von ihrer eigentlich festen Freundin Mei. Bette, die sich erst spät im Leben geoutet hat, soll die ganzen Erfahrungen nachholen, die sie angeblich verpasst hat. Sie soll also mit möglichst vielen Frauen rummachen und schlafen. Bette hat darauf so überhaupt gar keine Lust, aber um Mei wieder zurückzuerobern, lässt sie sich auf das Experiment ein. Und während Bette an ihrer Beziehung zu Mei festhält, muss sie lernen, dass es vielleicht doch eine andere für sie gibt.

    Das Buch stellt einige interessante Fragen und greift einige interessante Themen auf. Es beschäftigt sich damit, wie es ist, sich sehr spät zu outen und damit die “Experimentierphase” zu verpassen. Es schaut sich einige Dinge an, mit denen sich queere Frauen in der Dating-Szene herumschlagen müssen, wie beispielsweise heterosexuelle Paare, die nach einer dritten suchen, ohne das sofort klar zu formulieren.
    Ich fand das Buch insgesamt recht seicht. Es beschäftigt sich eben vordergründig mit der Selbstfindung, die Bette durchmacht. Das Buch hat es jedoch auch geschafft, dass es einige Szenen gab, in denen ich stark mit Bette mitfühlen konnte und ich ihre Freude, ihren Schock oder ihre Enttäuschung nachempfinden konnte.
    Die Charaktere im Buch, vor allem Bette, sind moralisch vielfältig geschrieben. Bette macht Fehler, ärgert sich darüber und versucht dann, diese auch wieder zu berichtigen.
    Die Moral ist manchmal etwas verworren, weil es sich zum einen so angefühlt hat, als wäre die Aussage, dass diese erzwungenen Erfahrungen nicht nötig gewesen wären, zum anderen hat Bette aber tatsächlich etwas davon gelernt, was etwas unstimmig war, aber insgesamt auch zum Facettenreichtum der Geschichte gepasst hat.
    Etwas, das ich hervorheben würde, waren die Sexszenen, die mir tatsächlich sehr gut gefallen haben und ausgezeichnet der Charakter- und Beziehungsentwicklung verschrieben waren.

    Letztendlich ist das Buch eher eine Selbstfindungsstory, die auch berührende und romantische Szenen hat.

  1. Liebevolle queere Romance über Freund*innenschaft & Sexualität

    Kate Youngs Debüt hat mir richtig gut gefallen. Bette ist recht frisch als lesbisch geoutet und in ihrer ersten Beziehung mit einer Frau - Mei. Trotz des vermeintlichen Glücks schlägt Mei eine Beziehungspause von 3 Monaten vor, damit Bette sich noch einmal ausprobieren und dann ganz sicher sein kann, dass sie sich auch wirklich an Mei binden will.

    Der Aufhänger ist so absurd wie originell und bietet den perfekten Einstieg in eine Geschichte rund um Selbstfindung und Zusammenhalt. Obwohl Bette mir am Anfang einfach schrecklich leid tat und ich Meis Vorschlag unmöglich bevormundend finde, wird schnell klar, dass er durchaus auch legitime Elemente enthält.

    Das Thema rund um ein spätes Outing und das damit verbundene Suchen der eigenen Präferenzen, vor allem im Bereich Sexualität, fand ich extrem sensibel und nachvollziehbar dargestellt. Bette ist super sympathisch und eine Figur mit Tiefe. Als sie im Zuge ihres ersten lesbischen Online-Datings Ruth kennenlernt, entsteht ein zarter Raum für neue Verbindungen.

    Was die Handlung für mich wirklich wunderschön gemacht hat, sind die vielen Menschen ins Bettes und Ruths Leben. Viele sind ebenfalls queer, manche aber auch nicht, und das Miteinander ist geprägt von so viel Respekt und bedingungsloser Liebe, dass ich mich richtig umarmt gefühlt habe. Auch die Beschreibung von Körpern empfand ich als unendlich heilsam und liebevoll. Gerade in einer Welt, in der Körper permanent bewertet werden, hat Kate Young hier einen Weg gefunden, genau das auf zärtliche Weise eben nicht zu tun. Zudem sind die Romanfiguren recht divers, ohne auf diesem Punkt herumzureiten. Dadurch entsteht eine sehr angenehme Normalität.

    Einen Stern gebe ich Abzug, weil das Buch an manchen Stellen seine Längen hatte und ein bisschen kürzer hätte sein können. Auch die spicy Szenen hätten für meinen Geschmack noch etwas ausführlicher beschrieben sein können. 0:-)

    Insgesamt aber ein wirklich tolles Debüt mit viel Liebe für alle, die sich manchmal einsam fühlen in dieser Welt. <3

  1. Das hat mir insgesamt gar nicht gefallen

    Bette hasst den Sommer, das Schwitzen, ihr Körper dick, prall und warm, wie ein aufgehender Teig. In Meis kühler Baumwollbettwäsche, nach ausgiebigem Sex allerdings, fühlt sie sich ganz wohl in ihrer Haut. Seit fünf Monaten sind sie zusammen. Mei ist Bettes Comingout. Sie träumt von einer rosigen Zukunft mit Mei, kann sich ein Leben mit der etwas älteren Künstlerin so gut vorstellen, bis Mei ihr einen Vorschlag macht. Bette soll sich drei Monate austoben, andere Frauen daten und lieben lernen. Wenn Bette dann immer noch mit Mei zusammen sein will, werden sie ein festes Paar.

    Bette ist am Boden. Verstört verlässt sie die Wohnung von Mei, die sie drei Monate nicht sehen wird. Sie kommt verheult und verschwitzt, zu spät zum Semesterabschlusstreffen. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Ash freut sich dennoch sie zu sehen und spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. Nachdem Bette ihr Herz ausgeschüttet hat, zeigen sich alle angemessen entrüstet. Ash und ihr Freund Tim helfen Bette eine Datingapp zu installieren, weil sie Meis Plan unbedingt folgen will. Bette swiped ein paar Frauen aus der Nähe und dated die erste in einer Bar.

    Fazit: Das war gar nicht meins. Der Plot ist einfach. Junge Frau outet sich lesbisch zu sein, findet in der Liebe zu Frauen das, was ihr vorher gefehlt hat, Humor, Einfühlungsvermögen und Leidenschaft. Auf der Suche nach der großen Liebe geht sie durch Höhen und Tiefen, um am Ende die richtige zu finden. Die Sprache hat mich nicht mitgenommen. Die Protagonistin fand ich wegen ihrer Leidensfähigkeit ungemein nervig. Die ganze Geschichte hat sich arg in die Länge gezogen und war mir zu oberflächlich. Am ehesten würde ich das ganze mit Sex and the City vergleichen, allerdings hatte die Serie mehr Tiefe. Außerdem hat mich die Wortwahl abgeschreckt. Das Wort heiß fiel zu oft, die gleichen Szenen wiederholten sich und konnten mich dennoch nicht mitreißen, insgesamt zu viel Sex und für meinen Geschmack zuviel Oralverkehr. Einige wenige humorvolle Dialoge, haben keine Qualitätsverbesserung gebracht.